Philipp Freitag: IDM Moto3 im Team Koch Rennsport

Der 17-jährige Philipp Freitag, der 2014 als bester deutscher Nachwuchspilot den vierten Gesamtrang im European Moriwaki 250 Junior Cup belegte, wechselt in die IDM Moto3.

Philipp Freitag aus Buchholz in der Nordheide wird in der Saison 2015 mit Unterstützung der POLO Motorrad und Sportswear GmbH für das Team «F. Koch Rennsport & Hannes Allwardt» in der IDM Moto3 Standard-Klasse antreten. Er steigt aus dem europäischen Moriwaki 250 Junior Cup auf, den er 2014 als bester Deutscher auf dem vierten Platz abschloss.

«Die IDM Moto3 kann ein Sprungbrett zur Moto3-WM sein und das ist mein großes Ziel», sagte der 17-jährige Gymnasiast, der es kaum erwarten kann, die 48 PS starke Honda NSF 250 zu pilotieren. «Ich werde daher alles geben, um möglichst weit vorne dabei zu sein. Für meine 1,54 Meter Körpergröße ist diese Klasse ideal, um mein fahrerisches Niveau zu beweisen und weiterzuentwickeln.»

Es ist das erste Mal, dass Freitag dabei auf volle professionelle Unterstützung vertrauen kann, denn bislang war er hauptsächlich auf seinen Vater, Dr. Alexander Freitag (49), angewiesen. Dieser arbeitet in der Pharmabranche, die keinerlei Berührungspunkte mit dem Sport hat, und ist jetzt froh, seinen «Zweitjob» als Teamchef, Mechaniker & Co. abgeben zu können. Hier springt das Team «F. Koch Rennsport & Hannes Allwardt» ein, das im diesjährigen Moriwaki Cup dem jungen Finnen Patrik Pulkkinen zum Meistertitel verholfen hat.

Philipp Freitags fahrerische Wurzeln liegen im Motocross, wo er zuletzt 2009 auf einer 65ccm 2-Takt-Maschine im Niedersachsen-Cup regelmäßig startete. 2010 wechselte er zum Straßenrennsport und sammelte drei Jahre lang wertvolle Erfahrungen im ADAC Mini Bike Cup, in dem die Rennen zumeist auf Kartbahnen ausgetragen wurden. Danach ging es auf zahlreiche Rennstrecken Europas: Nach zwei Jahren im Honda Moriwaki 250 Junior Cup, in dem einheitlich eine dem Moto3-Konzept entsprechende zirka 34 PS starke Moriwaki MD250H eingesetzt wurde, ist nun aus sportlicher Sicht ein Aufstieg fällig.

Im Honda Moriwaki 250 Junior Cup konnte der Norddeutsche 2014 seine fahrerische Klasse in einem Starterfeld aus 13 Nationen unter Beweis stellen, indem er mit mehreren Podiumsplatzierungen den vierten Gesamtrang erzielte und alle deutschen Konkurrenten hinter sich ließ. «Wir haben nicht das Maximum herausgeholt, denn wir haben uns zu viele Fehler geleistet, die ich hauptsächlich mir ankreiden muss», gibt Alexander Freitag zu. «Aber es wurde mehr als deutlich, dass Philipp nun reif für einen Aufstieg in die Moto3 ist und für optimale Resultate ein professionelles Umfeld benötigt.»

«Nach dem abschreckenden Debakel der IDM Moto3 2014, die komplett ausfiel, haben wir zunächst Kontakte zu Teams aus der BSB Motostar geknüpft. Die im Rahmen der British Superbike-Meisterschaft ausgetragene Nachwuchsrennserie, in der sich Moto3- und 125ccm-Zweitakt-Piloten gemeinsam vor großartiger Zuschauerkulisse mit Live-TV-Übertragung spannende Fights liefern, schien die beste Option zu sein. Wir hatten uns bereits darauf eingestellt, Philipps sportliche Entwicklung in Großbritannien weiter voranzutreiben, da das Risiko einer zweiten deutschen Moto3-Pleite zu hoch schien.»

Den im August veröffentlichten Plänen zur Rückkehr der IDM Moto3 in der Saison 2015 stand man zunächst skeptisch gegenüber. Doch der unermüdliche Einsatz für deren Wiederbelebung, insbesondere seitens ihres Koordinators Ralph Bohnhorst, konnte letztendlich überzeugen. «Eine funktionierende Meisterschaft im eigenen Land, vor heimischem Publikum, ist natürlich für alle Beteiligten viel mehr wert», freut sich Freitag Senior über die Entwicklung. «Das Konzept einer kostenreduzierten Standard-Klasse mit einheitlichen Motorrädern, die getrennt von der GP-Klasse mit offenen Motorrädern gewertet wird, sowie die Aussicht auf weitergehende Nachwuchsförderung gaben den Ausschlag für unsere Entscheidung.»

Der Kontakt zu Frank Koch und Hannes Allwardt kam über den Moriwaki 250 Junior Cup zustande. Dort betreuten die beiden im Auftrag von WM-Teamchef Aki Ajo im Rahmen seines Junior Projekts äußerst erfolgreich zwei finnische Nachwuchspiloten: Den Permanentstarter und späteren Cup-Champion Patrik Pulkkinen sowie den Wildcard-Piloten Peetu Paavilainen. Ursprünglich war ein Engagement in der IDM Honda Moto3-Trophy vorgesehen, doch deren Absage zu Jahresbeginn zwang das Team zum Umdenken und damit zum Wechsel in den Moriwaki 250 Junior Cup.

«Frank Koch Rennsport» besteht bereits seit Jahrzehnten, das Team formierte sich im letzten Jahr neu und legte den Fokus auf die Betreuung von ambitionierten Nachwuchstalenten gesetzt. Es besteht aus den ehemaligen Rennfahrern Frank Koch (43, Worms), Hannes Allwardt (23, Mainz) und Fritz Koch (75, Bechtheim). Neben einem optimalen technischen Support steht auch das Coaching des Piloten im Vordergrund.

Teamchef Frank Koch hatte bereits ausreichend Gelegenheit, sich ein Bild von seinem neuen Schützling zu machen: «Ich habe Philipp nicht nur im Moriwaki Cup beobachten können, sondern konnte mich von seinem Speed auch im Rahmen der IG Königsklasse überzeugen, wo ich als Dauerstarter und er als Gaststarter gemeinsame Rennen fuhren. Ich traue ihm daher viel zu und freue mich auf die Arbeit mit ihm.»

Philipp Freitag kann bei seinem Moto3-Abenteuer auf die Unterstützung der POLO Motorrad GmbH Jüchen, zählen, die seine komplette Fahrerausrüstung stellt, auf deren Protektion er vertraut. Über seinen früheren Trainer Tom Dick ergab sich eine langjährige Zusammenarbeit, so dass er ausgiebig Gelegenheit zum Testen hatte. Besonders stolz ist er auf seine maßgeschneiderte FLM Pace Kombi, deren Design er mitbestimmen durfte.

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Veröffentlicht in 2014, News | Race Reports.

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