Starke Leistung in Silverstone
Philipp Freitag (20, Team F. Koch Rennsport) demonstrierte auf der Grand Prix Strecke im britischen Silverstone in der stark umkämpften Moto3 Standard-Klasse seine Qualität und kämpfte in beiden Rennläufen um den Sieg. Nach einer Notbremsung im ersten Lauf landete er auf Platz vier der ADAC Northern Europe Cup Wertung. Nach der besten Rundenzeit im ersten Lauf startete er im zweiten Lauf von der Pole Position. In der Schlussattacke verlor er erst kurz vor der Ziellinie die Führung und erzielte mit Platz drei einen Podestrang. In der Meisterschaft konnte er seinen zweiten Rang verteidigen.
Auf dem 5,9 km langen Grand Prix Kurs „Silverstone Circuit“ wurden im Rahmen der MCE Insurance British Superbike Championship zwei Läufe des ADAC Moto3 Northern Europe Cups (NEC) ausgetragen. Dabei fuhr die Moto3 Standard-Klasse nicht wie sonst gemeinsam mit der offenen Moto3 GP-Klasse, sondern mit ihrem britischen Pendant, der British Motostar Standard-Klasse. Insgesamt gingen 31 Piloten mit einem standardmäßigen Honda NSF250R Production Racer an den Start.
Das Wetter war das gesamte Wochenende über kühl und wechselhaft. Während die freien Trainings im Nassen stattfanden, war es beim Qualifikationstraining trocken. Mit Position sechs im gesamten Standard-Feld konnte sich Philipp Freitag für das erste Rennen einen Startplatz in der zweiten Reihe sichern. Im ersten Rennen kämpfte er in der Führungsgruppe, die im letzten Renndrittel aus sieben Piloten bestand: Neben ihm zählten dazu Luca de Vleeschauer (NL), die beiden „Kiefer Racing“ Piloten Dirk Geiger (D) und Leon Orgis (D) aus dem ADAC NEC sowie Max Cook, Victor Rodriguez und Thomas Strudwick aus der British Motostar. Innerhalb der Gruppe wurde erbittert um die ständig wechselnden Positionen gekämpft und auch vor Körper- und Motorradkontakt nicht zurückgeschreckt. Für Spannung sorgten zudem einzelne Wasserlachen auf der ansonsten weitestgehend trockenen Strecke. „Ich spürte, dass ich schnell genug für einen Sieg war, wählte aber für die letzten Runden die falsche Strategie.“ stellte Philipp Freitag später fest. Er war nach einer gefährlichen Notbremsung wegen eines ausscherenden Piloten innerhalb der Gruppe zurückgefallen und überquerte die Ziellinie als Siebter, nur 0,6 Sekunden hinter dem Sieger Luca de Vleeschauwer aus den Niederlanden. In der ADAC NEC Wertung wurde er als Vierter hinter de Vleeshauwer, Orgis und Geiger gewertet.
Im zweiten Rennen startete Philipp Freitag von der Pole Position, da er im ersten Rennen die schnellste Rundenzeit für sich verbucht hatte. Nach dem Start bildete sich dieselbe Führungsgruppe, lediglich de Vleeschauwer fehlte diesmal an der Spitze. Nach einigen Scharmützeln im Chaos der Führungsgruppe ließ sich Freitag zunächst zurückfallen, um schließlich in der vorletzten Runde die Führung zu übernehmen: „Ich sah, wie sich meine Gegner auf gleicher Höhe auffächerten, um sich gegenseitig auszubremsen, und zog dann ohne zu Zögern an allen gleichzeitig vorbei.“ erklärte der Buchholzer den Beginn seines Feuerwerks, das er dann abbrannte. Er forcierte das Tempo, musste aber nach einem Rammstoß von Orgis und einer Attacke von Geiger zweimal die Führung wieder zurückerobern. Knapp verfolgt von den beiden Piloten aus dem Kiefer Racing Team schien der Sieg gegen Ende der letzten Runde bereits sicher, doch in der vorletzten Kurve folgte ein weiterer Angriff von Geiger, der beiden Piloten den Schwung kostete. Orgis nutzte dies aus, ging vorbei und siegte in einem Foto-Finish mit sechs Tausendsteln Vorsprung vor Geiger. Freitag folgte mit sieben Hundertstelsekunden Rückstand auf Platz drei.
Teamchef Frank Koch (46) zeigte sich zufrieden: „Philipp fuhr zwei ausgezeichnete Rennen und zeigte viel Kampfgeist und Mut. Mit etwas Glück hätte es noch besser ausgehen können, aber für die Verteidigung des zweiten Tabellenplatzes hat es gereicht.“
In der Tabelle führt Geiger mit 181 Punkten, Philipp Freitag liegt mit 136 Punkten auf Platz zwei. Orgis ist mit nur einem Zähler weniger auf Platz drei vorgerückt.
Das Finale findet wiederum im Rahmenprogramm der British Superbike Championship statt, vom 29.09.-01.10.2017 auf dem TT Circuit Assen in den Niederlanden. Dort möchte sich der Norddeutsche mit den zwei Läufen die Vizemeisterschaft sichern, denn für den Meistertitel besteht nur noch eine theoretische Chance.