21.09.2014 – Assen (NL) – Patrik Pulkkinen (UEM Moriwaki 250 Junior Cup) – Race 12

Am Donnerstag, dem 18. September 2014, reisten Frank Koch, Hannes Allwardt und Fritz Koch vom Team „F. Koch Rennsport & Hannes Allwardt“ in aller Frühe nach Niederlande, an die traditionelle Rennstrecke TT Circuit Assen, auch bekannt als die Kathedrale des Rennsports.
Dort fand an diesem Wochenende der 12. Lauf des „FIM Moriwaki 250 Junior Cup“ für unseren Nachwuchsfahrer Patrik Pulkkinen (13 J., FIN, „Ajo Motorsport Junior Project“) im Rahmenprogramm der BSB (British Superbike) statt.

Die Atmosphäre im Fahrerlager war wieder einmal unbeschreiblich. Das Team bereist Assen nun zum dritten Mal in dieser Saison. Bereits im Frühjahr bestritt Patrik im Rahmen der WSBK (Word Superbike) eines der Moriwaki Rennen. Frank Koch fuhr in der IG Königsklasse zur Mitte der Saison Punkte von Assen nach Hause.
Der Aufbau der BSB steht im direkten Vergleich dem der WSBK in nichts nach. Wie sich später herausstellen sollte haben 36.000 Zuschauer an diesem Wochenende den Weg auf die Tribünen gefunden.

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Noch am Donnerstag bereiteten wir das Einsatzmotorrad von Patrik Pulkkinen vor, welcher am Freitagmittag ebenfalls im Fahrerlager eintraf. Somit begannen das Trockentraining und die technisch-taktischen Absprachen für die Umsetzung des Wochenendes. Auch die Planung für die kommende Saison 2015 wurde bereits in groben Zügen besprochen, um rechtzeitig auf Möglichkeiten und Optionen reagieren zu können.

Freitagabend startete Patrik Pulkkinen in das freie Training. Planmäßig verließ Patrik als erster die Boxengasse, und konnte bereits in der ersten Runde eine große Lücke herausfahren. Somit war der Weg frei um alleine und ohne Verfolger gezeitete Runden zu platzieren. Dies funktionierte kontinuierlich; keiner der Konkurrenten konnte Patrik zwischenzeitlich den ersten Rang ablaufen.
Mit Position 1 im freien Training zeigten wir uns zufrieden, wobei die Lücke von 0,779 Sekunden auf Lokalmatador Robert Schotman (NED); und 1,793 auf Vasco van der Valk (NED | P3) uns beruhigte. Robert Schotman startete dieses Wochenende mit einer Wildcard. Der Gewinner der Vorjahressaison 2013 bestreitet derzeit den Red Bull Rookies Cup, und ist als Niederländer auf dieser Strecke ganz klar unser Maßstab.

Hochmotiviert besprach sich das Team mit dem Fahrer, und besichtigten erneut problemlösungsorientiert die Rennstrecke. Ansätze zu Verbesserungen fanden Patrik und sein Team auch in den Beobachtungen des Tages bei der 125cc/moto3 Klasse der BSB (British Superbike).

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Das erste Qualifying am Samstagmorgen verlief erneut planmäßig. Wieder war es das Ziel als erster die Boxengasse zu verlassen, um alleine zu pushen und freie Runden fahren zu können. Bei nebligen Bedingungen schien es nicht allzu leicht sich zu verbessern, woraufhin die Rundenzeiten des Fahrerfeldes wieder enger zusammen rückten. Mit akzeptablen und konstanten Rundenzeiten konnte Patrik Pulkkinen erneut als schnellster den Turn abschließen, und zeigte sich durchaus zufrieden.

Für das zweite Qualifying am Nachmittag entschied sich das Team für einen neuen Hinterradreifen, da der vorige ein für Assen typisches Schadensbild auf der rechten Flanke zeigte, wo ein Streifen im Hochgeschwindigkeitsbereich aufzureißen begann. Des Weiteren wechselten wir erneut das Radlager des hinteren Kettenblattes, welches schon wieder gefressen zu haben schien. Langsam beschlich uns der Verdacht auf einen Fehler in der Buchenpressung der Felge, und wir beschlossen das Problem im Auge zu behalten.
Auch in dieser Session schoss Patrik als erster auf die nun trockene und verhältnismäßig warme Strecke. Nur Lokalmatador und Gaststarter Robert Schotman konnte ihm Folgen, und setzte sich sogleich an Patrik’s Hinterrad, was ihm verhalf mehrere schnelle Runden zu erzielen, um die von Patrik gezeiteten, beachtlichen 1:53er Zeiten in fast jeder Runde minimal zu toppen. Erst als Schotman die Box ansteuerte und daher mit Patrik seinen „Zug“ verlor konnte Patrik ganz allein eine Zeit von 1:52,971 in den Asphalt brennen, welche für einen neuen Moriwaki-Rundenrekord reichen sollte! Die Poleposition schien damit sicher, und das Team entschied sich für ein gefährliches Poker, indem es darauf spekulierte dass ohne Patrik als Zug niemand weiter in der Lage wäre diese Zeit zu unterbieten. Selbst Robert Schotman hätte seine Rundenzeit unserer Einschätzung nach nicht alleine herunter spulen können. Mit dieser Spekulation und mit Sorge um den Reifenverschleiß in Hinblick auf das anstehende Rennen holten wir Patrik vorzeitig 10 Minuten vor Ablauf der Session von der Strecke. Gebannt beobachtete das gesamte Team mit Patrik den Zeitenmonitor, bis der Rennleiter den Turn schlussendlich abwinkte. Der Plan ging auf, Patrik erreichte Startplatz 1 vor Robert Schotman, brach den Rundenrekord, und seine Reifen hatten im Vergleich zu den Konkurrenten deutlich weniger Kilometer gelaufen.

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Mit diesem Optimal Ergebnis bereitete das Team „F. Koch Rennsport & Hannes Allwardt“ das Einsatzmotorrad für das anstehende Rennen am Sonntag vor. Das erneut beschädigte Radlager am Kettenblatt ersetzten wir dieses Mal gemeinsam mit der Felge. Für das Rennen beschlossen wir nun auch den Reifen für das Vorderrad zu erneuern, um die optimalen Verhältnisse für die extremen Bremspunkte Patrik’s herauszuholen.

Stark motiviert und guter Dinge startete Patrik in das Rennen am Sonntagmittag. Mit optimalen Wetterbedingungen und der Poleposition erschien uns eine Flucht vor Robert Schotman (Startplatz 2) als eher unrealistisch, bauten jedoch trotzdem auf diese Taktik, da der Gaststarter als nicht wertungsberechtigter keine Punkteverluste bedeutete, falls er im Rennen vor Patrik abgewunken würde.
So schoss Patrik mit einem soliden Start davon, und konnte zunächst eine Lücke auf den Verfolger Robert Schotman heraus fahren. Schon bald zeichnete sich ab, dass von den Verfolgern keiner in der Lage war die Rundenzeiten der beiden an der Spitze mitzugehen, womit sich die Gruppe im Kampf um Platz 3 Runde für Runde von der Spitze distanzierte.
Robert schaffte es recht bald sich an Patrik heran zu beißen, und verfolgte ihn nun über den Großteil der Renndistanz, bevor er begann hier und da gezielte Überholversuche zu starten. Einige Male gelang es Patrik Pulkkinen diese abzuwehren. In den letzten beiden Runden machte Schotman ernst, und kämpfte sich einige Male an Patrik vorbei, welchem es eine Kurve später immer wieder gelang den ersten Platz zurück zu erlangen.
Die letzte Runde führte Patrik vor Robert, und die Boxencrew des Teams starrte gebannt auf die Bildschirme der Liveübertragung um das Geschehen zu verfolgen. Drei Kurven vor Schluss setzte Robert dann außen an, und Patrik verpasste den Zeitpunkt um den geplanten Blockier Vorgang umzusetzen, womit Robert in der folgenden rechts-links-Schikane vor Start-Ziel das Überholmanöver gelang. Bis zum Zielstrich schaffte es Patrik noch einige Meter zurück zu erkämpfen, so dass die Zeitmesseinrichtung mit einem Foto-Finish klarstellen musste: Robert Schotman gewinnt als Gaststarter das Rennen mit 0,005 (!!!) Sekunden Vorsprung vor Patrik Pulkkinen.

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Mit dem zweiten Platz auf dem Podest räumt der Finne aus unserem Hause erneut einen Pokal ab, und hält seit diesem Wochenende einen Rundenrekord mit der Moriwaki MD250H. Für die Gesamtwertung nimmt er die vollen 25 Zähler mit, was ihn ein kleines Stück näher an den Meisterschaftsführenden Filip Salac (CZ) bringt, welcher das Rennen als fünfter (ohne Gaststarter P4) beendet, und sich mit 13 Punkten zufrieden geben muss.

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Somit bleiben Patrik und seinem Team noch 21 Punkte auf den Meisterschaftsführenden aufzuholen. Verteilt auf 2 verbleibende Rennen, ausgerechnet in dessen Heimatland Tschechien/ „Automotodrom Brno“, stellt sich diese Aufgabe zwar als machbar, aber eher unrealistisch dar.

Die Rennen in Brno, und somit die „FIM European Moriwaki 250 Junior Cup“-FINALS bestreiten Patrik und das Team am 27. – 28. September 2014.

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Veröffentlicht in 2014, News | Race Reports.

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