Philipp Freitag: Dreikampf auf dem Schleizer Dreieck
Auf der Naturrennstrecke in Schleiz kämpfte Philipp Freitag (Team F. Koch Rennsport & Hannes Allwardt) in der Standard-Klasse des IDM Moto3 Rennens mit den Piloten des Freudenberg-Teams um den Sieg. Den Dreikampf konnte am Ende Matthias Meggle für sich entscheiden. Freitag überquerte vor Tabellenführer Georgi die Ziellinie und errang den zweiten Platz.
Die Veranstaltung auf dem legendären Schleizer Dreieck, einer knapp 4 km langen Naturrennstreckeim thüringischen Vogtland, fand bei bestem Wetter statt und lockte knapp 35.000 motorradbegeisterte Zuschauer an. Der anspruchsvolle Kurs hat das Flair eines Straßenrennens: In einer Berg- und Talfahrt huschen Bäume, Häuser, Wiesen und Felder an den Fahrern vorbei. Die Volksfeststimmung wurde leider von einem tödlichen Trainingsunfall in der „Suzuki Gladius Trophy“ überschattet.
Das Schleizer Dreieck war für Philipp Freitag neu – wie bislang alle Strecken in dieser Saison. Dementsprechend groß waren die Fortschritte in den Rundenzeiten von Training zu Training. Am Ende qualifizierte er sich für Platz vier unter den Moto3 Standard-Piloten mit einer Rundenzeit, die weniger als zwei Zehntel über der des Trainingsschnellsten lag. Das Rennen fand bei hochsommerlichen Temperaturen statt, und wie erwartet zogen vorne die leistungsstärkeren GPMaschinen davon. Unter den Standard-Fahrern gewann der Däne Simon Jespersen den Start. Er konnte seine Führung aber nur eine halbe Runde lang behaupten und verlor nach einem Fehler gleich vier Plätze. Die Führung übernahm der Niederländer Walid Soppe, gefolgt von Tim Georgi, Matthias Meggle und Philipp Freitag. Zwischen Freitag und Meggle entbrannte ein Positionskampf, den Freitag zunächst für sich entscheiden konnte. Nachdem Soppe wegen eines Frühstarts eine Durchfahrtsstrafe erhielt, verblieb ein Rad an Rad kämpfendes Trio, und der Buchholzer fand sich im Sandwich zwischen den Piloten des Freudenberg Racing Teams wieder. Freitag konnte Georgi ausbremsen und die Führung übernehmen. Es gelang ihm jedoch nicht, sich abzusetzen. Stattdessen musste er den äußerst entschlossen kämpfenden Meggle passieren lassen, der sich zuvor gegen Georgi durchgesetzt hatte. Georgi gelang es noch einmal, zwischenzeitlich an Freitag vorbeizugehen, doch dieser konnte kontern. In der vorletzten Runde kam Georgi schließlich bei einer Überrundung nicht optimal vorbei, und es entstand eine kleine Lücke, die er nicht mehr zufahren konnte. Philipp Freitag plante eine finale Attacke aus dem Windschatten von Meggle heraus, doch die beiden liefen auf eine überrundete Pilotin auf: „Mich an Meggle alleine vorbeizubremsen hätte ich mir zugetraut, doch zwei Fahrer gleichzeitig zu passieren wäre einer Harakiri-Aktion gleichgekommen.“ erklärte er hinterher. So überquerte er den Zielstrich als Zweiter hinter Meggle, der seinen ersten Sieg feierte.
Team-Chef Frank Koch (44) würdigt die Entwicklung seines Schützlings: „Philipp lernt schnell dazu und hat sich dieses Mal bei der Abstimmung seiner Maschine stark eingebracht. Auf diese Weise konnten wir sehr zielstrebig Fortschritte erzielen, so dass im Rennen alles drin war.“ Co Team Leader Hannes Allwardt (24) freut sich besonders auf die kommenden Einsätze: „Mit den Strecken der verbleibenden Rennen ist Philipp bestens vertraut. Dies wird uns die Arbeit erleichtern.“ Das nächste Rennwochenende findet vom 7. bis 9. August auf dem TT Circuit Assen in den Niederlanden statt.