Philipp Freitag auch mit zwei Takten schnell
Bei einem Gastauftritt im Rahmen der IG Königsklasse auf dem belgischen Circuit Zolder absolvierte Philipp Freitag zwei Starts mit einem 125er Zweitakt-Production Racer. Trotz schneller Rundenzeiten gestalteten sich beide Rennen aufgrund missglückter Starts als Aufholjagden, die er mit den Plätzen drei und zwei in der 125er Kategorie abschloss.
Die IDM (Internationale Deutsche Meisterschaft) gastierte ohne die Moto3 Klasse auf der Traditionsrennstrecke, auf der früher auch Formel1-Rennen ausgetragen wurden. Der fast exakt 4 km lange, sehr abwechslungsreiche Kurs ist eine Mutstrecke, die schnelle Kurven, starke Anstiege und Gefälle sowie anspruchsvolle Schikanen zu bieten hat. Hintergrund der Moto3-Abstinenz war das in Belgien vorgeschriebene Mindestalter von 15 Jahren für die Nachwuchstalente. Das Team „F. Koch Rennsport & Hannes Allwardt“ mit seinem 17-jährigen Piloten Philipp Freitag aus Buchholz in der Nordheide wechselte daher kurzerhand die Klasse und trat im Rahmen der „Interessengemeinschaft Königsklasse“ mit einer ca. 45 PS starken 125 ccm Zweitaktmaschine vom Typ Honda RS125 an.
Die Umstellung von der vergleichsweise drehmomentstarken 250 ccm Moto3 Maschine auf die spitze Leistungscharakteristik des Zweitakters stellte dabei die größte Herausforderung dar: „Das Handling der leichten Maschine ist hervorragend, doch man muss unheimlich aufpassen, dass sich der Motor nicht verschluckt.“ stellte der Norddeutsche fest. Genau das passierte aber in beiden Rennen beim Start: Philipp Freitag, der nach zwei ausgezeichneten Qualifying-Sessions mit Bestzeiten in seiner Klasse aus der ersten Reihe des gesamten Feldes startete, kam zwar in der Aufwärmrunde des ersten Rennens bei der Generalprobe gut vom Platz weg, musste aber beim eigentlichen Start wegen eines Drehzahleinbruchs fast das komplette Feld mit seinen 125er, 250er und 500er Zweitaktmaschinen vorbeiziehen lassen.
Freitags Teamchef Frank Koch (44) nahm ebenfalls an den Rennen teil und pilotierte eine rund 100 PS starke Honda RS250. „Ich stand beim Start direkt hinter Philipp und hatte nicht damit gerechnet, dass er keine Fahrt aufnimmt, so dass ich fast aufgefahren wäre. Nach der Notbremsung fand ich mich am Ende des Feldes wieder.“ berichtete er später. Beide starteten eine Aufholjagd und konnten im Laufe des Rennens noch die Plätze fünf (Koch) bzw. sechs (Freitag) unter den 24 Teilnehmern erzielen, was jeweils den dritten Platz in ihrer Wertungsklasse bedeutete.
Beim Start zum zweiten Rennen war für Philipp Freitag ein Déjà-vu-Erlebnis, denn wieder brach seine Motordrehzahl ein. Frank Koch konnte diesmal problemlos seinen Schützling passieren, der mit Wut im Bauch eine beispiellose Aufholjagd startete: Freitag unterbot dabei seinen persönlichen Rundenrekord und beendete das Rennen nach einem Zweikampf mit Ex-GP-Fahrer und Urgestein Reiner Scheidhauer auf Platz zwei der 125er Wertungsklasse. Koch fuhr als Gesamt-Vierter direkt hinter Freitag über den Zielstrich und wurde ebenfalls Zweiter in seiner Wertungsklasse.
Frank Koch zeigte sich in seiner Funktion als Teamchef und Coach zufrieden: „Die beiden Rennen waren ein ausgezeichnetes Training für Philipp, denn er musste mit der Zweitaktmaschine, die keine Fehler verzeiht, richtig kämpfen.“ Im nächsten Rennen, das am 14. Juni auf dem Nürburgring stattfindet, steht der Nachwuchspilot wieder mit der gewohnten Viertakt-Rennmaschine am Start. Dann geht es um Meisterschaftspunkte in der Moto3 Standard Wertung.